Die Integrationsabteilung
Die nunmehr seit 20 Jahren andauernde Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion stärkt die Israelitische Kultusgemeinde nicht nur quantitativ. Die Menschen, die nach München kommen, bereichern das Gemeindeleben und bringen große Potentiale für das gesellschaftliche Leben in Deutschland mit.
Gleichzeitig stellt die Integration der Zuwanderer die Kultusgemeinde vor eine große Herausforderung. Dieser Aufgabe begegnet die Integrationsabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde mit breit angelegten Hilfsangeboten für die zugewanderten Menschen.
Sie begleitet und unterstützt ihre Eingliederung in die hiesige Gesellschaft sowie in die Kultusgemeinde. Hierbei ist es einerseits wichtig, die gegebenen gesellschaftlichen Realitäten zu vermitteln, andererseits aber auch die Potentiale der zugewanderten Menschen zu erkennen und nutzbar zu machen und die kulturellen Besonderheiten der Zuwanderer wertschätzend zu berücksichtigen.
Schwerpunkt: Sprache
Vorrangige Aufgabe der Integrationsabteilung ist die Unterstützung der Zuwanderer beim Erlernen der deutschen Sprache. Seit über 13 Jahren ist die IKG Träger der öffentlich geförderten Sprachkurse, seit 1. Januar 2005 der bundesgeförderten Integrationskurse für Neuzuwanderer.
Über 1.000 Zuwanderer haben die IKG-Sprachkurse erfolgreich abgeschlossen. Für ältere Gemeindemitglieder und deren Familienangehörige werden Seniorendeutschkurse durchgeführt – zum Teil von ehrenamtlich tätigen Lehrkräften. Weitere Konversationskurse und Gesprächskreise in deutscher Sprache runden die Sprachvermittlung ab.
Beratung, Begleitung, Betreuung
Im Rahmen der allgemeinen Sozialarbeit sowie der migrationspezifischen Beratung und Betreuung bietet die Integrationsabteilung der IKG Migrations(erst)beratung für Neuzugewanderte im Rahmen des Casemanagement sowie Beratung, Begleitung, Unterstützung und Vermittlung:
- bei Entschädigungsfragen für NS-Verfolgte (Anträge an die Claims Conference)
- bei psychosozialen Fragen, Fragen rund um die Familie und in Krisensituationen
- bei Problemstellungen des täglichen Lebens, insbesondere bei Wahrnehmung der Interessen und der Durchsetzung von Ansprüchen gegenüber Behörden und Leistungsträgern
- bei Schwerbehinderung, schweren Erkrankungen, Hilfen im Alter und im Falle einer Betreuung
- in Fragen der Schul-, Aus-, Weiterbildung (allgemeine Schulberatung, Bildungsberatung für Jugendliche, berufliche Orientierung und Qualifizierung für Erwerbsfähige)
Wöchentliche Sprechstunden
Die Integrationsabteilung steht den Zuwanderern mit regelmäßigen wöchentlichen Sprechstunden in Ihren Büros am St.-Jakobs-Platz sowie in zwei Übergangswohnheimen für Neuzuwanderer, mit Gesprächsterminen außerhalb der regulären Sprechzeiten wie auch mit Hausbesuchen zur Verfügung. Rund 5.000 Beratungen zu unterschiedlichsten Problemlagen werden jährlich durchgeführt.
Verschiedene Bildungs- und Freizeitangebote (Freizeittreffs, Altenclubs, „Gesundheitsuniversität“, Stadtführungen, Vorträge, Konzerte usw.) haben ihren festen Stellenwert bei der Arbeit der Integrationsabteilung.
Eigeninitiative und Engagement der Zuwanderer sind für eine schnelle und erfolgreiche Integration unabdingbar. Besonders stolz ist die Integrationsabteilung auf ein Netz von über 100 ehrenamtlichen HelferInnen, die in über 10.000 Stunden jährlich verschiedene Leistungen – von Besuchs- und Dolmetscherdiensten über Sprachunterricht bis zu handwerklichen Hilfen – erbringen.
Darüber hinaus unterstützt die Integrationsabteilung folgende Initiativen und Aktivitäten der Zuwanderer:
- Münchner Wissenschaftliche Gesellschaft bei der IKG München und Oberbayern
- Münchner Erfindergesellschaft
- „Phoenix aus der Asche“ – Verein früherer Zwangsinhaftierter jüdischer Abstammung in Ghettos und Konzentrationslagern aus der früheren UdSSR.
„Druschba“ – eine Integrations- und musikalische Erfolgsgeschichte
Der weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannte und von der Integrationsabteilung gegründete Männerchor „Druschba“ – „Freundschaft“ – „Chaverut“ schreibt seit Jahren seine Erfolgsgeschichte und ist zweifelsohne eines der gelungensten Beispiele für Integration.
Bei der Organisation und Durchführung der Vielzahl von Angeboten und Maßnahmen ist die Integrationsabteilung auf die öffentlichen Zuschüsse (Landeshauptstadt München, Freistaat Bayern, Bund) angewiesen. Aufgrund der Haushaltskonsolidierung und anderweitigen Kürzungen wird es zunehmend schwieriger, die bestehenden Standards in der Arbeit zu halten, Angebote auszubauen bzw. auf neue Bedürfnisse umfassend zu reagieren und die Nachhaltigkeit bei der Integration der Neuzuwanderer zu sichern.
VeranstaltungenÜberblick »
Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan
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Aktuelle Veranstaltungen
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
Kultur
26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht
Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
- 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
Kultur
Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

Israelitische Kultusgemeinde
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