Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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Fr. 09.11.2012 | 24. Cheschwan 5773

Beginn 14:00

Öffentliche Namenslesung im Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht am 9.11.1938

am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße (hinter dem Künstlerhaus).
„Jeder Mensch hat einen Namen“
Lesung der Namen der 86 Münchner Juden, die im Juni 1942 aus dem Israelitischen Krankenheim in der Hermann-Schmid-Straße nach Theresienstadt deportiert wurden.

Freitag, 9. November 2012, 14 bis 16 Uhr

Öffentliche Namenslesung

im Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht am 9. November 1938.

Die diesjährige Namenslesung zum Gedenktag der sogenannten Reichskristallnacht erinnert an die 86 Münchnerinnen und Münchner, die im Zuge der Räumung des Israelitischen Krankenheims im Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden. Von ihnen haben nur acht Männer und Frauen die Schoa überlebt.

Im Jahr 1911 wurde an der Hermann-Schmid-Straße ein Isra­eli­tisches Krankenheim eröffnet, um eine angemessene medizinische Betreuung der jüdischen Münchnerinnen und Mün­­chner sicherzustellen. Die Ein­rich­tung mit etwa 40 Betten stand Pa­tienten aller Glaubensrichtungen offen.

Nach 1933 wurden jüdische Patienten in re­gulären Klini­ken immer häufiger abgewiesen. Daher nahm die Zahl der Aufnahmen im Krankenheim stark zu. Ende der 1930er Jahre standen den in Bay­ern verbliebenen Juden neben Mün­chen nur noch Kran­kenhäuser in Fürth und in Würzburg offen.

Im Mai 1942 ordnete Heinrich Himmler – auf Anregung des Münchner Oberbürgermeisters Karl Fiehler – die Räumung des Krankenheims an der Hermann-Schmid-Straße an. Himmler hatte vor, das Anwesen der von ihm ins Leben gerufenen SS-Organisation »Lebensborn« zur Verfü­gung zu stellen. Die in dem Haus untergebrachten Pati­enten, Schwestern und Ärzte, darunter der Chefarzt Dr. Julius Spanier, mussten das Haus Hals über Kopf räumen und wurden ab dem 3. Juni 1942 in drei aufeinanderfolgenden Transporten nach Theresienstadt deportiert. Im Krieg wurde das Ge­bäude völlig zerstört.

Heute erinnert ein Gedenkstein an der Hermann-Schmid-Straße an das Israelitische Krankenheim.

Programm:

Einleitung
Dr. Andreas Heusler, Stadtarchiv München

Es lesen
Prof. Dr. Marion Kiechle, Prof. Dr. Bruno Meiser, Prof. Dr. Dr.h.c. Klaus Peter, Christiane Picard,
Dr. Janusz Rat, Prof.Dr. Bruno Reichart, Horst Schmidt, Studenten der Medizin

Zwischentexte
Stefan Wilkening, Schauspieler & Sprecher

Schlusswort
Dr. Anne-Barb Hertkorn, NS-Dokumentationszentrum München

El Mole Rachamim (Gedenk-Gebet)
Kantor Moshe Fishel

Plakat

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Aktuelle Veranstaltungen


Mo. 19.05.2025 | 21. Ijar 5785

Kultur

»Mit dir steht die Welt nicht still«

Beginn 19:00 Uhr:

Lesung mit Melissa Müller
Moderation: Ellen Presser

London, 1951: Nanette und John lernen sich auf einer Party kennen. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, doch Nanette, die mit Anne Frank befreundet war und als Einzige ihrer Familie das Konzentrationslager Bergen-Belsen überlebt hat, fürchtet sich vor dem Glück. Fast zwei Jahre schreiben sie sich, kommen sich in Briefen näher – bis sich Nanette entschließt, John nach São Paulo zu folgen.

Die Publizistin und Drehbuchautorin Melissa Müller (»Das Mädchen Anne Frank«; mit Reinhard Piechocki »Alice Herz-Sommer „Ein Garten Eden inmitten der Hölle“. Ein Jahrhundertleben«; mit Monika Tatzkow u. a. »Verlorene Bilder, verlorene Leben – Jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde« u. a. m.) erzählt in ihrem aktuellen Buch »Mit dir steht die Welt nicht still. Eine Liebe nach dem Holocaust« (Diogenes Verlag) von einer historisch verbrieften Liebe, die sich allen Umständen zum Trotz Bahn bricht.

Eintritt 16,- / 10,- Euro; telefonisch auf der ReserviX-Tickethotline 0761/8884 9999

Veranstalter: Stiftung Literaturhaus und Kulturzentrum der IKG München & Obb.

Veranstaltungsort: Literaturhaus, Salvatorplatz 1, 80333 München

Do. 22.05.2025 | 24. Ijar 5785

Kultur

»Erinnerung – Gedächtnis – Kultur: Jüdische Biographien im 21. Jahrhundert«. Ein Podiumsgespräch

Beginn 19:00 Uhr:

Begrüßung: Dr. Daniel Baumann, Leiter des Stadtarchivs

Einleitung und Moderation: Prof. Dr. Andrea Sinn, Associate Professor of History, Elon University

Biografien sind nicht nur von anhaltendem öffentlichem Interesse; vielmehr bleibt die biografische Forschung ein wichtiger Ansatz, der neue Perspektiven auf die jüdische Geschichte und Kultur in der Neuzeit bieten kann. Tatsächlich scheinen die Relevanz der biografischen Forschung und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Erinnerung, Gedächtnis und Kultur sogar zugenommen zu haben. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung bietet das Podium Einblicke in aktuelle Forschungs- und Vermittlungsprojekte, hinterfragt die Bedeutung von Quellen und öffentlichem Raum, und diskutiert die Darstellung und Verwendung jüdischer Biografien im 21. Jahrhundert.

Podiumsgespräch mit:
Prof. Dr. Philipp Lenhard, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München
Anton Löffelmeier, M.A., Stadtarchiv München
Ellen Presser, Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb.
Dr. Björn Siegel, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ)
Dr. Maximilian Strnad, Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Eintritt frei, wegen begrenzter Platzzahl Anmeldung unbedingt erforderlich unter https://eveeno.com/488804931 oder telefonisch (089) 2180 5570

Kooperationspartner: College of Arts and Sciences, Elon University/NC, USA; Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ); Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb-; Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München; Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München und Stadtarchiv München

Veranstaltungsort: Rotunde des Stadtarchivs, Winzererstraße 68

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