Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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Mo. 17.06.2013 | 9. Tamusz 5773

Beginn 19:30

„Der deutschen Kultur die jiddische Stimme zurückbringen…“

Diskussion im Haus der Kunst.

Mit:

  • Ulrike Kiefer, Leiterin Jiddistik des Kulturprojekts EYDES beim Förderverein für Jiddische Sprache und Kultur e.V., Düsseldorf
  • Rachel Salamander, Literaturwissenschaftlerin und Publizistin, München
  • Evita Wiecki, Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität, München
  • Ulrich Wilmes, Hauptkurator Haus der Kunst, München
  • Moderation: Bernhard Purin, Direktor des Jüdischen Museum München

Mel Bochner: The Joys of Yiddish, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2013. Foto: Wilfried Petzi

 

Mel Bochners Werk ist geprägt von der Reflexion über das Verhältnis von Sprache und Bild. 1940 in Pittsburgh geboren, wuchs Bochner in einem traditionellen jüdischen Elternhaus auf.
Das monumentale Spruchband „The Joys of Yiddish“, das Bochner 2006 für das Spertus Museum in Chicago konzipierte, wurde anlässlich seiner aktuellen Ausstellung „Wenn sich die Farbe ändert“ an der Fassade des Haus der Kunst installiert. Die Wortkette in grell gelben Buchstaben enthält umgangssprachliche Begriffe aus dem Jiddischen; der Hintergrund ist schwarz. Die Farben erinnern an die Armbinden und Aufnäher, mit denen die Nationalsozialisten die jüdische Bevölkerung einst stigmatisierten. Die Farben stehen im Spannungsverhältnis zu den Worten, mit denen die Bewohner der jüdischen Ghettos im Dritten Reich ihrer Einigkeit und ihrem Trotz gegenüber den Besatzern Ausdruck verliehen: Kibbitzer (Klugscheißer), Nebbish (Trottel, Stümper), Nudsh (Quälgeist, Belästiger) uva.

Die Diskussion nimmt Bezug auf Mel Bochners Aussage, mit „The Joys of Yiddish“ der deutschen Kultur die jiddische Stimme zurückzugeben, und diskutiert verschiedene Perspektiven auf die jiddische Sprache: den historischen Hintergrund, ihre Entwicklung vor und nach der Shoa sowie ihre Bedeutung und heutige Wahrnehmung.

Veranstaltung in deutscher Sprache.

Tickets: 5 Euro / 11 Euro (inkl. Ausstellungsbesuch), erhältlich an der Kasse im Haus der Kunst

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Aktuelle Veranstaltungen


Mi. 19.06.2024 | 13. Siwan 5784

Kultur

Moses Mendelssohn, Gotthold Ephraim Lessing, Immanuel Kant und die Erziehung des Menschengeschlechts

Beginn 19:00

Vortrag von R. Prof. emer. Dr. Dr. h.c. Daniel Krochmalnik
Ein Beitrag der Reihe „Die Umkehr des Denkens. 300 Jahre Immanuel Kant“

Mittwoch, 19. Juni 2024, 19 Uhr

Anfang der 80er Jahre des 18. Jahrhunderts erscheinen in dichter Folge drei grundlegende Texte: „Die Erziehung des Menschengeschlechts“ von Gotthold Ephraim Lessing (1780), „Jerusalem oder Religiöse Macht und Judentum“ von Moses Mendelssohn (1783) und „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ von Immanuel Kant (1784). Darin behandelt das Dreigestirn der deutschen Aufklärung das Problem des Fortschritts der Menschheit. Lessing ist davon überzeugt, Mendelssohn ist skeptisch, Kant formuliert die Bedingungen der Möglichkeit. Die Verfasser nehmen auch Bezug aufeinander und ihr kontroverses Gespräch ist für die Geschichtsphilosophie bis heute von grundlegender Bedeutung. Weiterlesen »

Mi. 26.06.2024 | 20. Siwan 5784

Kultur

„Was habe ich mit Juden gemeinsam?“ – Franz Kafkas Identitäten

Beginn 19:00

Reiner Stach in Zwiesprache mit Franz Kafka
Ein Beitrag zum 100. Todestag von Franz Kafka (1883 – 1924)

Mittwoch, 26. Juni 2024, 19 Uhr

Kafkas Werke beschreiben eine Welt, in der nichts verlässlich ist, in der sich Ordnung immerzu auflöst und das Vertrauteste plötzlich fremd werden kann. Wir wissen heute, dass dies keine Vision war, sondern gelebte Erfahrung. Kafka wuchs auf in einem Spannungsfeld zwischen Deutschen und Tschechen, zwischen orthodoxem, liberalem und zionistisch gesinntem Judentum, in dem die Frage der Identität fortwährend neu verhandelt wurde. Hinzu trat eine unglückliche familiäre Konstellation, die Kafka in die Rolle eines sozialen Zaungasts drängte. Gibt es überhaupt eine menschliche Gemeinschaft, so fragte er sich, zu der ich im tiefsten Sinn des Wortes „gehöre“? Weiterlesen »

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