Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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Sa. 08.06.2013 | 30. Siwan 5773

Beginn 09:00

Schabbat-G“ttesdienst mit besonderem Gedenken an den 75. Jahrestag der Zerstörung der Münchner Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße

An dem Gedenkakt wirken mit Gemeinderabbiner Arie Folger und der Synagogenchor Schma Kaulenu.

Über die „Demontage der Synagoge im Kontext der NS-Politik des Jahres 1938“ spricht der Historiker Prof. Dr. Alan Steinweis, Direktor des Center for Holocaust Studies at the Universität of Vermont.

Am 8. Juni 1938 war der Israelitischen Kultusgemeinde mitgeteilt worden, dass die Hauptsynagoge mit sofortiger Wirkung geschlossen würde. Der Beginn der Abrissarbeiten wurde für den nächsten Tag angekündigt und dann binnen der nächsten Wochen die drittgrößte Synagoge Deutschlands, ein Prachtbau im neoromanischen Stil, abgetragen. Die durch einen „Führererlass“ ausgelöste Zerstörungsaktion wurde mit dem Bedarf eines Parkplatzes an eben dieser Stelle begründet. Am Abend des 8. Juni 1938 fand ein ergreifender Abschiedsgottesdienst statt, in Anwesenheit etlicher auswärtiger Rabbiner, Teilnehmer einer in München gerade stattfindenden Konferenz.

In den Erinnerungen des langjährigen Kantors Emanuel Kirschner heißt es über den „Abschied von der Münchner Hauptsynagoge“: „Dieser G“ttesdienst /…/ endete mit dem Ausheben sämtlicher Thorarollen, die von Gemeindemitgliedern hinausgetragen wurden zu ihrem provisorischen Aufbewahrungsort. Greise und Jünglinge drängten sich an die Träger der Thora heran, um mit herzbrechendem Schluchzen die vertrieben Thora küssend zu umfangen. Das war wohl der ergreifendste Moment der improvisierten gottesdienstlichen Veranstaltung. Schon am Donnerstag, 9. Juni, 6 Uhr morgens begannen die abkommandierten Arbeiter ihr Zerstörungswerk…“

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