Veranstaltungen Kulturzentrum
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Do. 08.05.2014 | 8. Ijar 5774
Beginn 20:00Vortrag auf Jiddisch: „Vi boyt men a Yidishland? Folklor un natsyonalizm in Poyln farn khurbn“
„Wie erschafft man ein Jiddischland? Folklore und Nationalismus in Polen vor dem Holocaust“ – Vortrag von Itzik Gottesman PhD, New York.
Scholem Alejchem Vortrag 2014, gestiftet zum Gedenken an David und Scheina Kahan sel. A.
Zwischen den beiden Weltkriegen herrschte unter den Juden Polens ein großes Interesse an ihrer Folklore. 1925 entstand die Ethnographische Sektion des YIVO in Vilnius, zu der auch Hunderte Freiwillige, die sogenannten zamlers, gehörten. In ganz Osteuropa sammelten sie Volksgut in Form von Liedern, Legenden, Erzählungen, Sprichwörtern, Bräuchen usw. Aber was führte zu diesem gesteigerten Interesse an jiddischer Folklore? Der Vortrag stellt den Zusammenhang zwischen diesem Interesse und der Idee des jüdischen Nationalismus auf der Grundlage der jiddischen Sprache und Kultur dar und zeigt, welche bedeutende Rolle das Volksgut in der Gestaltung einer jiddisch-weltlichen Identität spielte.
Itzik Gottesman ist Ethnograph und Folklorist und ein ausgewiesener Kenner der Klezmer-Musik. Er wuchs in New York in einer jiddisch-sprechenden Familie auf. Seine Mutter war die berühmte Poetin Beyle Schaechter-Gottesman. Bis 2013 arbeitete er als stellvertretender Redakteur des New Yorker »Forverts«, einer jiddischen Wochenzeitung (gegr. 1897 als Tageszeitung), wo er zahlreiche Artikel zur jiddischen Kultur, Musik und Folklore veröffentlichte. Auf seinem Buch »Defining the Yiddish Nation: The Yiddish Folklorists of Poland« basiert auch der diesjährige Scholem Alejchem-Vortrag.
Eintritt frei
Veranstalter: Kulturzentrum der IKG und Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur
Veranstaltungsort: Historicum, Raum 001, Schellingstr. 12
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