Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Kultur

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30. Juli 2015

Spurensuche: Wer war Julius Spanier?

Zwei Semester lang erarbeitete der Buchwissenschaftler Ittai J. Tamari mit Studierenden des Lehrstuhls für jüdische Geschichte und Kultur an der LMU eine biografische Spurensuche. Unter dem Motto »Wissen Sie, wer Julius Spanier war?« präsentierten Lisa Martina Caspari und Julia Schneidawind das gemeinsam mit Sebastian Peters entwickelte Porträt eines bedeutenden Münchners, über den heute kaum jemand mehr etwas weiß.

Julius Spanier. O.O., undatiert. Digitales Archiv des Leo Baeck-Instituts

Julius Spanier. O.O., undatiert. Digitales Archiv des Leo Baeck-Instituts

Julius Spanier (1880–1959) diente als Sanitätsoffizier im Ersten Weltkrieg, war ein Pionier der Kinderheilkunde in der Zwischenkriegszeit, leitete das Israelitische Krankenheim von 1939 bis 1942, betreute Glaubensgenossen in den Münchner Sammellagern in Milbertshofen, Berg am Laim und Lohhof, wofür dem über 60-Jährigen ein Fahrrad zugestanden wurde. In Theresienstadt galt er dank seiner Hilfsbereitschaft als »Sonnenschein«. Aus seinem Transport von 74 Personen kehrten nur zwei Krankenschwestern sowie Julius Spanier und seine Frau Zipora zurück.

Spanier engagierte sich für die Wiedergründung der Israelitischen Kultusgemeinde, deren erster Präsident er wurde, und bemühte sich um den Wiederaufbau der medizinischen Versorgung in München, insbesondere die Säuglingsfürsorge. Zu der Ausstellung im Studienraum des Jüdischen Museums München am St.-Jakobs-Platz 16, gibt es eine Broschüre (PDF-Download).

Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr.

ep

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