Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Veranstaltungen

« Zurück

Do. 13.03.2014 – Sa. 29.03.2014 | 11. Adar II 5774

Beginn 20:00

Reithalle München präsentiert: Ballade der Mädchen vergangener Zeit

In der Reithalle München am 13. und 14. März jeweils 20 Uhr
In der St. Lukaskirche München am 28. und 29. März jeweils 20 Uhr

Drei in Rumänien geborene Frauen erleben in ihren jungen Jahren das Ende des Zweiten Weltkrieges an äußerst unterschiedlichen Orten und bringen ihre Erlebnisse zu Papier. Diese außergewöhnlichen Texte bilden die Grundlage der Theateraufführung. Die gewohnte Umwelt der Mädchen wird gewaltsam und radikal verändert: die Hitze der Krematorien, die siegessicheren Soldaten im Stechschritt, die eiskalte Tundra. Dennoch lachen und weinen sie, jubeln und singen und träumen davon, zu überleben.

Zwei Schauspielerinnen und eine Akkordeonistin lassen die Lebensgeschichten ineinander greifen.

Die Vorstellung bewegt sich zwischen Passagen der Erinnerung bis zu gespielten Szenen, wobei die Darstellerinnen in verschiedenen Rollen im fliegenden Wechsel die Stimmungslage in einem KZ, im kriegsbegeisterten Kronstadt oder Sibirien aufleben lassen.

Fassung, Bühne, Regie: Ioan C. Toma Kostümbild: Bonnie Tillemann

Mit: Susanna Kratsch, Ileana Tautu und Jolanta Szczelkun (Akkordeon)

Lebendiges Theater gegen das Vergessen – voller Poesie, Ekstase, Galgenhumor und Musik.

Reithalle München
Heßstr. 132
Einlass und Abendkasse: 19 Uhr
Info und Reservierung: Tel. 089-12162370
Eintritt jeweils 20,- €

St. Lukaskirche München
Mariannenplatz
Einlass und Abendkasse: 19 Uhr
Karten nur an der Abendkasse!
Eintritt jeweils 20,- €

Eine Produktion der Reithalle Veranstaltungs GmbH & Co Betriebs KG

Mit freundlicher Unterstützung von: AsperA proEdu, Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Fantom e. V. und St. Lukas Kirche München.

Autorinnen:
Anita (Anitza) Nandris-Cudla, 1904 in der Bukowina geboren (gest.1986), wurde als junge Frau 1941 von den Sowjets deportiert. und nach Sibirien gebracht. Die rumänische Bäuerin beschreibt in ihren Lebenserinnerungen mit einem ausgeprägten Gespür für Menschen und einer eindringlichen poetischen Kraft die Zeit ihrer Gefangenschaft.

„20 Jahre in Sibirien. Ein Bukowiner Schicksal“ (Deutsch: Bukowina-Institut Augsburg und Humanitas Verlag Bukarest 2011, französisch: L´ Harmattan Paris 2011 )

„Im Jahre 1940 stürmten die Russen ins Land und besetzten unsere Bukowina. So beginnt das große Unglück. Die Blüte unserer Jugend wollte fliehen und blieb tot an der Grenze. Abgeknallt wurde sie. Soviel Schmerz. Der Tag ist sehr traurig, wie beim Begräbnis.“

Ana Novac, als ungarische Jüdin 1929 in Siebenbürgen geboren (gest. 2010 in Paris), führt als Fünfzehnjährige in Auschwitz und anderen Konzentrationslagern heimlich Tagebuch. Dort schreibt sie mit jugendlicher Energie gegen die permanent lauernde Gefahr an, ausgelöscht zu werden. Unter dem Titel „Die schönen Tage meiner Jugend“ wird das Buch veröffentlicht.( (Deutsch: Rowohlt, Reinbek 1967 und Schöffling & Co, Frankfurt am Main, 2009, französisch: Balland, Paris 1992)

„Seit der Tod nicht aufhört, mich sitzen zu lassen, ist er deutlich in meiner Achtung gesunken!“ (Ana Novac)

Bettina Schuller, als Deutsche 1929 in Siebenbürgen geboren, beschreibt in „Führerkinder“ wie die Begeisterung für Nazi-Deutschland ihren Geburtsort Kronstadt erfasste. Das Trauma der Verführung und Verführbarkeit der Menschen verfolgt sie bis heute. ( Schillerverlag, Hermannstadt-Bonn, 2013)

„Nicht Türken und Tartaren, nein, unsere eigene Begeisterung für Hitlerdeutschland hat unserer 800jährigen friedlichen Heimat ein Ende gesetzt.“

Musikalische Gestaltung/Akkordeon:
Jolanta Szcelkun Geboren und aufgewachsen in Polen. Seit 1985 lebt die Akkordeonistin in Deutschland. Ihre musikalische Ausbildung absolvierte sie in ihrer Heimat, ebenso wie ein Studium der Germanistik. Dazu kamen in München: Germanistik, Theaterwissenschaften und Psychologie.

Stationen ihrer musikalischen Spezialisierung waren Workshops mit namhaften Musikern, wie Peter York und Wolfgang Lackerschmid sowie mit Tommy Vig, Imre Köszegy und Janos Gonda.

Theater-und Musikprojekte u.a. Akkordeonspiel und Schauspiel in Brechts „Mutter Courage“ (Luisenburg – Freilichtfestspiele Wunsiedel, Regie Pierre Walter Politz) Komposition und Akkordeonspiel in Quint Buchholz „Der Sammler der Augenblicke“ (Metropoltheater München, Regie Jochen Schölch)

Akkordeonspiel und Schauspiel in „Der blaue Engel“ (Tourneetheater LANDGRAF, Regie Frank Matthus)

Hinzu kommen diverse Filmmusikarbeiten (u.a. für SF DRS, ZDF, 3 Sat und NDR) und ein intensives Engagement in unterschiedlichen Musikformationen.

Darstellerinnen:

Susanna Kratsch absolvierte ihre Ballett- und Flamencoausbildung im Salzburger Ballettstudio, 2009 erhielt sie ein Schauspieldiplom in Deutschland und Österreich.

Bereits als Jugendliche spielte sie im Rahmen der Halleiner Kulturtage in „Die Verfolgung und Ermordung des J.P. Marat unter der Leitung des Marquis de Sade“ die Rolle des Ausrufers. Sie war 2004/05/08/09 in dem erfolgreichen Rustikal „Der Watzmann ruft“ in Österreich und Deutschland zu sehen. Im Sommer 2006 spielte sie zum ersten Mal bei den Luisenburg Festspielen im Ensemble von „Kiss me Kate“ und die Rolle der Frau Granberg in „Pipi Langstrumpf“.. 2008 folgten die Witwe Barbara Kohnhauser in „Zwölfeläuten“, 2010 „ Die kleine Hexe“ und „The Rocky Horror Picture Show“, 2011 „ The Blues Brothers“ unter der Regie von Michael Lerchenberg und die Rolle der Hausmeisterin Stürzlinger in „Meister Eder und sein Pumuckl“. Im Sommer 2013 gab sie die Fanny Novak im Stationentheater „Auf der Landstraße, da gibt`s a Hetz!“

Ileana Tautu wurde in München geboren. Sie studierte rumänische und italienische Philologie und absolvierte an der Schule des Theaters in Köln ihre Ausbildung zur Schauspielerin.

Seit ihrer frühesten Kindheit stand sie auf der Bühne des Gärtnerplatztheaters in München. Während ihrer Ausbildung war sie bereits in den Rollen der jungen Hildegard Knef in „Für mich soll`s rote Rosen regnen“ sowie der Blinden in Dea Lohers „Blaubart“ und als Schriftstellerin in der theatralen Stadterzählung „Tel Aviv“ von Katharina Hacker zu sehen, mit der sie zum Kölner Theaterpreis nominiert wurde. Unter anderem arbeitete sie mit Andreas Kriegenburg. Michael Ballhaus, Sewan Latchinian und Tobias Herzberg zusammen.

Seit der Geburt ihres Kindes arbeitet sie als künstlerische Assistenz am Kleinen Theater Haar, als Sprecherin für das Deutschlandradio und in der freien Theaterszene München, sowie für Film und
Fernsehen.

Fassung, Bühne und Regie: Ioan C. Toma

… wurde 1953 in Kronstadt geboren und studierte 1972 – 1976 in Bukarest Theaterregie.

Feste Engagements: Stadttheater Bern (1978-1981), Theater der Stadt Essen (1981-1984), Landestheater Linz (1986-1992), Landestheater St. Gallen (1992-1995). 1985 gründete er die freie Gruppe „Theater im Würfel“ in München, wobei er die erste Produktion, Gogols „Tagebuch eines Wahnsinnigen“, in einen Fernsehfilm des Bayerischen Rundfunks „Die verschwiegene Freud des Sisyphos“ integrierte.

Als freier Regisseur war er u. a. am TAT in Frankfurt am Main, am Theater rechts der Isar, an der Pasinger Fabrik, am Stadttheater Klagenfurt, am Gasteig München, in der Gruppe 80 in Wien, am Münchner Volkstheater, am Prinzregententheater München, am Lustspielhaus München, in der Lachund Schieß-Gesellschaft, am Tiroler Landestheater, am Schauspielhaus Salzburg, am Theater Phönix/Linz, während der Sommerfestspiele Perchtoldsdorf/Wien und in der Reithalle tätig.

Er inszenierte u. a. Jarrys „Ubu Roi“ (AZ-Stern und TZ-Rose), Kornfelds „Jud Süß“, Mrozeks „Der Truthahn“, Fos „Wer einen Fuß stiehlt,…“, Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“, Büchners „Leonce und Lena“, Goldonis „Krach in Chiozza“, Shakespeares „Romeo und Julia“, „Macbeth“ und „Hamlet“, Molieres „Der Bürger als Edelmann“, Dorsts „Merlin“, Canettis „Die Befristeten“, Valentins „Orchesterprobe“ und „Ritter Unkenstein“, Brauns „Heinz bleibt Heinz“ (AZ – Stern), Aristophanes „Lysistrate“, Ibsens „Gespenster“, Goethes „Satyros“, „Götz von Berlichingen“, Zellers „Die Wahrheit“.

Darüber hinaus bearbeitete er u. a. Kafkas „Beschreibung eines Kampfes“ (Uraufführung 1987, Akademie der bildenden Künste München), Gogols „Tagebuch eines Wahnsinnigen“, Carolls „Alice im Wunderland“, Cervantes „Don Quijote“, Platons „Akte Sokrates“, „Die Achse des Bösen – Richard III und Macbeth“ nach Shakespeare und „Faust die Frauen und das Wasser“ nach Goethe ( AZ – Stern).

Tomas Arbeiten stehen für ein vitales, sinnliches, virtuoses Theatererleben, für phantasievolle, intelligente Bilder, für eine kreative Philosophie, die den Widrigkeiten des Lebens mit einem oft skurrilen, überzeichnenden, ironischen und geistvollen Humor begegnet. Freude an der Improvisation und am Experiment motivieren den Regisseur, dem das Engagement für die freie Theaterszene, das Kabarett eingeschlossen, als wichtiger Schwerpunkt neben der Arbeit an etablierten Häusern gilt. (Quelle: Theaterlexikon der Schweiz)

Kostüm und Maske: Bonnie Tillemann

Geboren in Schässburg, Rumänien. Studium: Germanistik in Bukarest, Philosophie und Kunstgeschichte in München.

Mitarbeit an Kulturprojekten:
Antikentrilogie, Andrei Serban (Salzburger Festspiele) „Er nichts als Er“ (Tams Theater München), „Tage der Ukraine“ (München), „König Ubu“, Silviu Purcarete (Theater der Welt München)

Kostümbild und Maske für die Produktionen:
„Satyros oder der vergötterte Waldteufel“ (Musical nach Goethe, Reithalle München)
„Oceano Mare“ (Schauspielhaus Salzburg)
„Die elektrische Großmutter“ (Ars Elektronika Futurelab Linz)
„Yerma“ (Tiroler Landestheater Innsbruck)
„Faust“ / „Götz von Berlichingen“ / „Die Gespenster“ (Theater Phönix Linz)
„Don Quijote“ / „Faust“ / „Hamlet“ / „Lysistrate“ (Sommerfestspiele Perchtoldsdorf/Wien)
„Faust Die Frauen und das Wasser“ Reithalle München

Alle Beiträge der Kategorie Veranstaltungen ansehen »

VeranstaltungenÜberblick »

April 2024 | Adar II-Nissan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


Sa. 13.04.2024 – Do. 18.04.2024 | 5. Nissan 5784

Kultusgemeinde

Ausstellung und Kunstprojekt für die israelischen Geiseln: „Coming Home Soon“

Beginn 11:00

Interaktive Ausstellung
Samstag, 13., bis Donnerstag, 18. April 2024
täglich 11 bis 18 Uhr (am 17. April bis 20 Uhr)
Saal der ehem. Karmeliterkirche, Karmeliterstraße 1, München

Am 7. April waren es auf den Tag genau sechs Monate seit dem Überfall der Hamas auf Israel und damit auch seit Beginn der Geiselhaft von hunderten Verschleppten. Über einhundertdreißig Israelis befinden sich bis heute in Gaza in der Gewalt der Terroristen.

Um auf das Schicksal dieser Geiseln und die damit verbundene menschliche Tragödie aufmerksam zu machen, hat die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern gemeinsam mit zahlreichen Partnern das Kunstprojekt „Coming Home Soon“ der niederländisch-israelischen Künstlerin Inbar Hasson nach München geholt. Das Projekt wurde bereits zu Jahresbeginn unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit in Amsterdam gezeigt. Weiterlesen »

Alle Veranstaltungen »

Israelitische Kultusgemeinde
Kontakt
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de