Veranstaltungen Kulturzentrum
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Do. 12.12.2013 | 9. Tewet 5774
Beginn 19:30Festveranstaltung: „200 Jahre Bayerisches Judenedikt des Ministers Montgelas“
Mit einem Vortrag des Historikers Prof. Dr. Phil. Rolf Kießling. Zu den Meilensteinen der Staatsreformen von Max Joseph Graf Montgelas (1759–1838), dem leitenden Minister des Königs Max I. Joseph, gehört zweifelsohne die Neuordnung der rechtlichen Verhältnisse der jüdischen Bewohner in Bayern.
Mit seinem Edikt vom 10. Juni 1813, das im königlich-bayerischen Regierungsblatt vom 17. Juli 1813 bekannt gemacht wurde, wurde Juden u.a. gestattet, Grundbesitz zu erwerben, Handelsunternehmen zu errichten, öffentliche Schulen zu besuchen, Gemeinden zu gründen, Synagogen zu bauen, Schulen zu eröffnen und eigene Friedhöfe anzulegen.
Die Einschreibung in Matrikel (Listen) regelte die Erfassung wohnberechtigter Juden. Die von Montgelas veranlasste Vorstudie des Innenministeriums aus dem Jahr 1812 zeigt, dass er als aufgeklärter Staatsmann savoyischer Herkunft bereit gewesen wäre, seinem Edikt liberalere Züge zu verleihen. Der heftige Widerstand der Münchner Bürgerschaft veranlasste ihn, restriktiver als ursprünglich geplant vorzugehen, indem er z. B. eine Höchstzahl jüdischer Familien pro Ort festlegte oder eine behördliche Genehmigungspflicht für jede Heirat verfügte.
Auch wenn die vollständige rechtliche Gleichstellung der Juden in Bayern erst mit der Annahme der Verfassung des 1871 gegründeten Deutschen Reiches erreicht wurde, hatte das Judenedikt von 1813 in den Folgejahren positive Auswirkungen, wie etwa in München mit der Gründung der jüdischen Gemeinde 1815, der Errichtung eines eigenen Friedhofs 1816 oder 1824–1826 dem Bau der Synagoge in der Westenriederstraße durch den jungen bretonischen Architekten Jean-Baptiste Métivier.
Begrüßung
Dr. h. c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde
Pierre Wolff, Vorstandsvorsitzender der Montgelas-Gesellschaft e.V.
Tassilo Graf Montgelas, Urgroßenkel des Ministers Montgelas, Kuratoriumsmitglied der Montgelas-Gesellschaft
Grußwort
Joachim Herrmann, MdL, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehrswesen
Festvortrag
Prof. Dr. Phil. Rolf Kießling, Lehrstuhlinhaber a. D. für schwäbische und bayerische Landesgeschichte der philologisch-historischen Fakultät der Universität Augsburg;
Thema: »Gab es auch einen pragmatischeren Weg zur Emanzipation? Das Judenedikt vom 10. Juni 1813 aus der Sicht der Region«
Musikalische Umrahmung
Gymnasiastinnen des 1813 durch den Minister Max Joseph Graf Montgelas gegründeten Münchner Max-Josef-Stifts mit musischem Zweig.
Ausstellung
Während der Veranstaltung werden die Originale des Regierungsblatts vom 17.07.1813 und der Statistik des Innenministeriums von 1812 unter Aufsicht von Archivdirektorin Dr. Sylvia Krauss, Leiterin der Abt. f. Nachlässe u. Sammlungen des Bayerischen Hauptstaatsarchivs, ausgestellt.
Büchertisch mit allen aktuell verfügbaren Veröffentlichungen des Verlags C.H. Beck zum Thema Geschichte der jüdischen Gemeinden in Bayern aus Anlass des 250. Gründungsjubiläums des Verlags.
Eintritt frei.
Voranmeldung erbeten unter Telefon (089)202400-491 oder per E-Mail: karten@ikg-m.de
Veranstalter: Montgelas-Gesellschaft e.V. & Kulturzentrum der Israelitischen Kulturgemeinde München
Veranstaltungsort: Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18
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